Scan-Client: Faktoren, die zu einer Verlangsamung führen

Geändert am Mi, 1 Nov, 2023 um 11:13 VORMITTAGS

Mögliche Ursachen für einen Durchsatz bzw. unbefriedigende Performance, an Scan-Arbeitsplätzen:

  1. Veralteter oder unpassender Scanner TWAIN-Treiber:
    Vergleichen Sie bitte den aktuellen Versionsstand des TWAIN-Treibers (üblicherweise gibt es eine Info- oder About-Anzeige im TWAIN-Dialog des Scanners) mit dem letzten verfügbaren Versionsstand auf den Support-Seiten des Scanner-Herstellers. Bei veralteten TWAIN-Treibern sollten Sie diese unbedingt aktualisieren.
  2. Veraltete Scanner-Konfigurationsdatei (SpecialScannerSets):
    Es gibt eine Scanner-Konfigurationsdatei namens SpecialScannerSets....config, welche bei CROSSCAP-Updates nicht überschrieben wird. In dieser Datei werden allgemeine und Scanner-spezifische TWAIN Kommunikationseinstellungen hinterlegt. 
    Mangelnde Aktualität dieser Datei kann eine Ursache für zu langsames Scannen sein. Die Datei ist hier zu finden: 
    "C:\ProgramData\SRZ Berlin\Crosscap TR ResiScan\3.5.15.XX\SpecialScannerSets.Crosscap TR ResiScan.config" oder "C:\ProgramData\SRZ Berlin\Crosscap\3.5.15.XX\SpecialScannerSets.Crosscap.config".
    Um CROSSCAP zu zwingen, eine neue bzw. aktuelle SpecialScannerSets...config zu erzeugen, beenden Sie bitte CROSSCAP und benennen dann die SpecialScannerSets...config um, z.B. in SpecialScannerSets...config.old. Alternativ können Sie diese Datei auch löschen, CROSSCAP legt sie beim nächsten Programmstart neu an.
  3. Probleme mit der USB Schnittstelle zwischen Scanner und PC:
    ... also Probleme mit den USB-Ports des Scan-PCs und/oder dem für den Scanner verwendeten USB-Kabel:
    * Ist der Scanner mit einem USB 3 Port ausgestattet (siehe Scanner-Handbuch), dann sollte auch ein ausgewiesener USB 3 Port am PC und ein spezielles USB 3 - Kabel verwendet werden. Die Verwendung eines USB 2 Ports und/oder eines USB 2 Kabels wird zu merklichen Performance-Einbußen führen.
    * Scanner sollten nicht an externen USB-Hubs betrieben werden. Die Verwendung von externen USB-Hubs kann zu Performance-Einbußen oder sogar zu Fehlfunktionen führen.
    * Wurde im Scan-PC Notebook-Hardware verbaut (dies kann bei Mini-PCs der Fall sein) oder handelt es sich beim Scan-Arbeitsplatz tatsächlich um ein Notebook, dann sind vermehrt Probleme mit USB Ports zu beobachten. Die Kennzeichnung der USB-Ports (in Bezug auf Typ bzw. Geschwindigkeit) bei Notebooks ist eigenwillig, insofern hilft manchmal nur ausprobieren. 
  4. Probleme mit der Leistung bzw. der Beschaffenheit des Scan-PCs:
    Unsere Empfehlungen für einen möglichst performanten Scan-Arbeitsplatz-PC sind wie folgt:
    * Dual Core CPU: Die Verwendung von mehr als zwei Cores führt in der Regel nicht zu schnellerer Verarbeitung - ist aber auch nicht abträglich.
    * Möglichst hohe Taktrate (> 3 Ghz) pro Core: Ausschlaggebend ist die Leistung pro Einzel-Core.
    * 8 GB Arbeitsspeicher: Von CROSSCAP V3 werden bis zu 4 Gbyte davon verwendet.
    * SSD Systemlaufwerk: Hierauf sollte CROSSCAP installiert werden.
    * Mehr als 500 GB freier Festplattenspeicher auf separater SSD oder anderer SSD-Partition: Hier könnten bei Platzmangel die temporären Stapel abgelegt werden (standardmäßig liegen diese auf der System-Partition).
    * Wir empfehlen die Verwendung von Windows 10 oder Windows 11.
    * Der aktuelle Energiesparplan des Scan-PCs (zu finden in den Windows Systemeinstellungen) sollte auf Höchstleistung eingestellt sein. Dies garantiert, dass (Scan-)Anwendungen immer die maximale CPU-Taktrate zur Verfügung haben.
    * Grundsätzlich empfehlen wir für Scan-Arbeitsplätze den Einsatz von Desktop-PCs. Wird dennoch ein Notebook verwendet, sollte die Tauglichkeit und insbes. der Energiesparplan des Notebooks überprüft werden (siehe oben).
  5. Unnötige und rechenintensive (Sonder-)Funktionen im Scanner:
    Unnötige, fehlende oder rechenintensive Einstellungen (Sonderfunktionen) im Scanner bzw. im TWAIN-Dialog:
    * Überprüfen Sie den Durchsatz des CROSSCAP Scan-Clients im sog. Quick-Modus, jeweils vor und nach Änderungen in den Scanner-/TWAIN-Einstellungen.
    Im Quick-Modus werden von CROSSCAP weder Bildbearbeitungsfunktionen ausgeführt, noch wird (bei CROSSCAP TR ResiScan-Versionen) eine Protokollierung des Scan-Prozesses durchgeführt. Insofern spiegelt der Test im Quick-Mode - für den momentan aktivierten Scanner - den maximal möglichen Durchsatz in CROSSCAP wieder.
    * Legen Sie bei Farb- oder Grauton-Scans besonderes Augenmerk auf die (JPEG-)Kompression der Bilder, durch den Scanner. Eine fehlende Kompression wird zu einer langsameren Übertragung der Bilder an CROSSCAP führen.
  6. Nicht oder schlecht optimierte CROSSCAP Projektvorlagen:
    Vergleichen Sie den Durchsatz des CROSSCAP Scan-Clients im sog. Projekt-Modus (also bei aktiver Projektvorlage) und im Quick-Modus. Im Quick-Modus werden von CROSSCAP weder Bildbearbeitungsfunktionen ausgeführt, noch wird (bei TR ResiScan-Versionen) eine Protokollierung des Scan-Prozesses durchgeführt. Insofern spiegelt ein Test im Quick-Modus - für den momentan aktivierten Scanner - den maximal möglichen Durchsatz in CROSSCAP wieder (Stellen Sie bitte bei Tests sicher, dass die in den Projektvorlagen hinterlegten Scanner-Einstellungen identisch mit den - separat einzurichtenden - Scanner-Einstellungen im Quick-Modus sind).
    * Der Einsatz von (zahlreichen) Barcodeerkennungen, Texterkennungen und sonstigen Bildbearbeitungsfunktionen ist Ressourcen-intensiv und wird sehr wahrscheinlich eine Verlangsamung des Scan-Durchsatzes im Projekt-Modus herbeiführen. Dies wird besonders beim Einsatz sehr schneller Scanner auffallen und ist prinzipbedingt. Durch den gezielten Einsatz von Filter-Einstellungen lassen sich Bildbearbeitungsfunktionen u.U. wieder beschleunigen.
    * Die tiefe Protokollierung des Scan-Prozesses (bei allen CROSSCAP TR ResiScan Anwendungen) kann nicht abgeschaltet oder umgangen werden und führt im Projekt-Modus auf jeden Fall zu einer Beeinträchtigung.
    In CROSSCAP Enterprise Systemen werden sämtliche TR ResiScan Protokolldaten zudem an die zentrale CROSSCAP Enterprise Datenbank übermittelt, hier lässt sich also u.U. durch eine bessere (schnellere) Netzwerk-Anbindung oder durch Optimierung des DBMS-Servers eine Beschleunigung des Scan-Prozesses bewirken.
  7. Dauerhaftes TWAIN-Logging oder "zu tiefes" Fehler-Logging:
    * In einigen früheren CROSSCAP Versionen gab es einen Konfigurationsfehler, der zu einem dauerhaften TWAIN-Logging geführt hat. Das TWAIN-Logging - an sich - vermindert zwar die Verarbeitungsgeschwindigkeit nur unwesentlich, aber die ständig anwachsende Log-Datei kann zu Performance-Problemen führen.
    Das TWAIN-Logging müsste mit einem Update auf eine aktuelle CROSSCAP Version (ab Q3 2023) eigentlich abgeschaltet worden sein, aber zur Sicherheit sollte dies überprüft werden: 

    Bitte sehen Sie im Verzeichnis c:\ oder c:\temp nach, ob dort eine Datei namens DotTwain.log existiert, wie groß diese ist und ob sie aktuell noch verändert wird. Falls diese Datei existiert und weiterhin aktualisiert wird, folgen Sie bitte dieser Anleitung, um das TWAIN-Logging dauerhaft abzuschalten.
    * Auch das Programm-interne Fehler-Logging kann den Scan-Prozess verlangsamen. Stellen Sie bitte sicher, dass in den Programmeinstellungen des CROSSCAP Scan-Clients (Einstellungen > Programmeinstellungen > Fehlerbehandlung) der Eintrag für "Level Datei" auf "Aus" und der Eintrag für "Level Ereignisanzeige" auf "Fehler" konfiguriert ist. Die Wahl einiger anderer Logging-Stufen ("Warnungen", "Informativ", "Debug", "Ausführlich") wird den Scan-Client verlangsamen.
  8. Veraltete CROSSCAP Versionen:
    In der Vergangenheit gab es Unterschiede bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit am Scan-Client, von Build zu Build der CROSSCAP Software. Führen Sie daher bitte ein vorsorgliches Update auf einen aktuellen Build von CROSSCAP V3 aus (3.5.15.6X und aufwärts), um dies als Ursache auszuschließen.
    Beachten Sie bitte bei CROSSCAP Enterprise Systemen, dass sämtliche Systemkomponenten zwingend auf den gleichen Versionsstand gebracht werden müssen.
  9. Erreichen der lizenzierten Durchsatzklasse:
    CROSSCAP V3 Anwendungen und -Systeme werden in den folgenden Durchsatzklassen angeboten bzw. lizenziert: 
    * 45 IpM - Super low (nur für Test-Umgebungen)
    * 90 IpM - Low
    * 180 IpM - Medium
    * > 180 IpM - High / Unlimited
    Diese Begrenzungen betreffen primär die Scan-Clients - und somit die maximal zu erzielende Scan-Geschwindigkeit.
    Bei Erreichen der Durchsatzgrenze wird der CROSSCAP Scan-Client den Zulauf von gescannten Bildern auf die jeweils lizenzierte Durchsatzgeschwindigkeit drosseln - aber hierzu keine Meldung ausgeben. Was bedeutet, dass dies vom Anwender unbemerkt geschehen und als Performance-Problem missverstanden werden kann.
    Überprüfen Sie daher bitte bei vermeintlichen Performance-Problemen auch, ob der Durchsatz des Scan-Clients um eine der oben angegebenen Grenzen pendelt. Der mittlere Durchsatz des Scan-Clients lässt sich während des Scan-Vorgangs an der Durchsatzanzeige in der Status-Zeile (rechts unten auf dem Bildschirm) ablesen:
  10. Virenscanner bzw. Anti-Malware-Lösungen:
    Während des Scannens werden laufend neue (Bild-)Dateien auf dem Scan-PC erzeugt, bei CROSSCAP TR ResiScan Lösungen werden diese Dateien zudem verschlüsselt. Abhängig von der eingesetzten Anti-Malware-Lösung wird die Überprüfung dieser Dateien bzw. die Überwachung der Datei-Aktivitäten mehr oder weniger PC-Ressourcen in Anspruch nehmen - und damit die Verarbeitung durch CROSSCAP möglicherweise merklich verlangsamen.
    Um diesen Effekt zu untersuchen, sollte die Anti-Malware-Lösung für Tests temporär ganz abgeschaltet werden.
    Ergibt sich dabei eine nennenswerte Veränderung, kann u.U. die Definition von Ausnahmeregeln helfen.

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